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Gemeinde Wulm

Im nördlichen Teil des Landkreises Zwickauer Land gelegen, ist Wulm mit seinen 185 Einwohnern die kleinste Ortschaft im Territorium um die Stadt Zwickau.

Zusammen mit der Nachbargemeinde Schlunzig kann Wulm auf eine lange Geschichte zurückblicken. Bereits im Jahre 1219 wurde "Vulmin Duo" erstmals genannt. Obwohl Wulm, wie schon erwähnt, der kleinste Ort im Kreis ist, besteht er doch aus vier territorial deutlich voneinander getrennten Ortsteilen. Aus den Orten Wulm und Berthelsdorf wurden durch Verfügungen mit Wirkung vom 1. April 1938 eine Gemeinde gebildet, wobei Berthelsdorf weiterhin seinen Namen tragen durfte. Direkt an der Mulde liegt Kleinwulm, welches, wie der Name schon verrät, die kleinste Ansiedlung ist. Der nördliche Teil von Wulm war bis 1951 verkehrsmäßig am besten erschlossen. Hier befand sich ein Haltepunkt der Schmalspurbahn Mosel-Ortmannsdorf, die im Mai 1951 ihre letzte Fahrt absolvierte. Ansonsten ist der Ort Wulm nicht mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen. Seit Ende der 70er Jahre bringt ein Schulbus einen Teil unserer Kinder in das benachbarte Crossen. Das bis 1993 etwas abseits von den großen Verkehrswegen gelegene Wulm hat auch seine interessanten Besonderheiten. Im historischen Dorfkern des sicher ältesten Gemeindeteils Wulm haben die Bürger mit viel Fleiß und finanziellen Aufwand ihre wertvollen, teilweise denkmalgeschützten Fachwerkbauten erhalten. Fördermittel von Amt für ländliche Neuordnung waren dabei eine große Hilfe. Scheunen mit Oberlauben, von denen eine 17 Bogenöffnungen hat, stehen ebenfalls in diesem Ortsteil. Am steilen rechten Muldenufer und die bebaute Ortsflur begrenzend, befindet sich das 500 m lange Flächennaturdenkmal "Wulmer Hang". Durch die große Steillage - mit mehr als 45 Grad - ist der Grund nur schwer zugänglich und so blieb ein Stück fast unberührter Natur erhalten. Oberhalb des bewaldeten Hanges ist teilweise noch der alte "Kirchsteig" auszumachen, denn Wulm ist nach Schlunzig eingepfarrt. Die Industrialisierung ist an Wulm fast spurlos vorübergegangen. Es war ein reines Landwirtschaftsdorf. Erst mit dem Zusammenschluss der beiden deutschen Staaten änderte sich auf diesem Gebiet einiges. Es entstand ein landwirtschaftlicher Familienbetrieb, ein Vermessungs- und Projektierungsbüro nahm seine Arbeit auf. Es entstanden zwei Transportunternehmen und ein Wildgehege mit Dammwild bereichert das Ortsbild. Die Gaststätte "Drei Linden", die es schon vor der Wende gab und die Pension "Elke" mit Landgasthof sind zu Schmuckstücken unseres Ortes geworden. Darüber hinaus verfügt Wulm über eine gut organisierte und immer einsatzbereite Freiwillige Feuerwehr. Und wenn einmal im Jahr ihre Mitglieder das Dorffest organisieren, sind fast alle Einwohner auf den Beinen.

Das Wulmer Wappen, das auch im Siegel der Gemeinde vorkommt, weist auf die charakteristischen Merkmale unseres Ortes hin. Es stellt die Eule dar, die für das Flächennaturdenkmal "Wulmer Hang" steht. Die Getreideähren symbolisieren die Landwirtschaft als vorherrschenden Erwerbszweig. Beide Symbole werden von einem Band getrennt, das die Zwickauer Mulde darstellen soll.

Im Sommer 1993 ist ein weiteres Wahrzeichen hinzugekommen. Ähnlich der Mulde schlängelt sich seitdem die neu erbaute Bundesstraße 93 über Wulmer und Berthelsdorfer Gemarkung.

Für uns Wulmer brachte die neue Straße Vor- und Nachteile. Zum einen hat sich für uns die Verkehrsanbindung wesentlich verbessert, zum anderen müssen wir aber nun auch mit mehr Lärm- und Abgasbelästigungen leben. Trotzdem haben unsere Bürger diese Baumaßnahmen befürwortet, zumal diese Straße für das neu entstandene VW-Werk auf den Gemarkungen von Mosel, Dennheritz und Schlunzig unbedingt benötigt wurde. Seitdem es seine Produktion aufgenommen hat, bringt es für die umliegenden Gemeinden einen spürbaren Aufschwung. Nicht zuletzt auch Wulmer Bürger bietet es begehrte Arbeitsplätze, die sie durch einen zusätzlichen Rad- und Fußweg über die neue Muldebrücke der B 93 auch ohne PKW leicht erreichen können.

Trotz der großen Industrieansiedlungen um Wulm herum haben wir aber immer versucht, den ländlich-dörflichen Charakter unserer Gemeinde zu bewahren. Für Häuselbauer haben wir in der Gemeinde immer ein offenes Ohr.

Reiner Müller