Der Mülsenbach

Über unseren Bach selbst ist noch sehr wenig geschrieben. So zum Beispiel, dass er früher sehr fischreich war, aber nach dem 2. Weltkrieg durch die intensive Landwirtschaft, Bergbauabwässer und chemische Färbereien biologisch tot war. Nur in Ortmannsdorf und Niclas waren in Seitenbächen noch kleine Fischteiche vorhanden. Sind aus diesen Teichen Forellen bei Hochwasser in den Bach gelangt, so haben sie Dank der Gülle aus der Schweinemast die nächsten Tage nicht überlebt.

 

Nachdem die Schweinemastanlage geschlossen wurde, hat sich aus einigen wenigen Forellen wieder ein sehr stabiler Bestand gebildet. Selbst Karpfen, Flußbarsche und Gründeln sind im Bach gesichtet worden. Wer durch den Mülsengrund kommt soll doch mal einen aufmerksamen Blick in das klare Bachwasser werfen. Bestimmt entdeckt er zwischen den Steinen einige Forellen und zur Laichzeit im Frühjahr kann man an den Wehren sogar das Springen der Forellen beobachten. Dieser wiedererlangte Fischreichtum zieht auch den Fischreiher an und wer sehr großes Glück hat, der kann an überhängenden Ästen sogar einen türkisfarbenen Edelstein beobachten. Der Eisvogel interessiert sich eben auch für Jungfische.

 

Sehr wichtig war unser Bach früher als Antriebskraft für die vielen Mühlen. Von Niclas bis zur Mündung in Schlunzig wurde er auf seiner Länge fast ständig links oder rechts von einem Mühlgraben begleitet. Die Mühlen gehörten neben den Bauerngütern mit zu den ältesten Broterwerben in unseren Tal. Leider künden heute nur noch die zahlreichen Wehre und Namen wie Clausmühle, Hammermühle oder Wildemühle von diesem Gewerbe.

Andreas Häcker