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Der Mülsengrund
An der Gaststätte "Klatschschänke", die an der Straßenkreuzung Glauchau - Wulm und Mosel - Mülsengrund, dort wo der Mülsenbach von der Mulde aufgenommen wird, beginnt der 14 km lange Mülsengrund. Er verdankt seinen Namen dem ihn durchfließenden Mülsenbach (Aus alter slawischer Geschichte: Milsena = "die kleine Mulde"). Hier finden wir nicht nur eines der schönsten Fleckchen Erde, die Westsachsen aufzuweisen hat, sondern auch ein in kulturhistorischer und geschichtlicher Hinsicht interessantes Gebiet.
Der Mülsenbach schlängelt sich von seinem Ursprung oberhalb von Ortmannsdorf bis zur Mulde durch eine wechselhafte, reizvolle Landschaft. Im unteren Teil wurde der Bach weitgehend in seinem ursprünglichem Lauf belassen und ist eingerahmt von Eschen und Weiden, die dem hier gelegenen Ort Niedermülsen ein eigenes Gepräge geben.
Folgt man dem Lauf des Baches, wird das Tal enger und die Bäume werden von dicht aneinander gebauten Häusern abgelöst. Der Mülsenbach wird hier teilweise in einen befestigten Kanal gelenkt.
Im oberen Teil des Mülsengrundes, etwa Höhe St. Niclas, schnüren bewaldete Hänge das Tal wie ein Korsett ein, um nach Ortmannsdorf nahtlos in die Ausläufer des Westerzgebirges überzugehen.
Der Mülsengrund wurde schon im 6./7. Jahrhundert von slawischen Einwanderern und später vom immer weiter aus der Oberlausitz vordringenden Stamm der Milzener besiedelt. Sie verschmolzen hier im "Grund" mit den in der Folgezeit zugewanderten Franken und Wenden.
Von den frühen Zeiten der Besiedelung bis zur Wende war die Weberei eines der bestimmenden Gewerbe dieser Region. Heute ist davon bis auf wenige Ausnahmen, so u. a. die Lohnputzerei in Ortmannsdorf, kaum noch etwas erhalten geblieben.
Auch der Bergbau spielte eine entscheidende Rolle im Leben der Mülsengrunder Bevölkerung. Obwohl die Einwohner vorwiegend in die Schächte nach Zwickau oder Oelsnitz gingen, hatte der Mülsengrund seinen Schacht.
Die Mülsener Fluren liegen fast alle in der Trinkwasserschutzzone, daher wird es in dieser Region auch keine größeren Gewerbeansiedelungen geben, so dass die Gemeinden ihre Zukunft u.a. im Ausbau des sanften Tourismus sehen. Viele Wanderwege sind bereits so ausgebaut und ausgeschildert, dass Ausflugsziele der Umgebung bequem zu Fuß, hoch zu Ross oder per Drahtesel erreicht werden können. Der weitere Ausbau ist geplant. Als Ausflugsziel besonders zu empfehlen ist der Turm auf der Albertshöhe in der Flurgrenze zur Stadt Lichtenstein. Für gemütliche Gastlichkeit sorgt anbei die "Gaststätte und Hotel zur Alberthöhe". Eine herrliche Rundsicht, nicht nur über den Mülsengrund, sondern bis weit in das Vorland des Westerzgebirges, belohnt den Wanderer. Nach einem Spaziergang laden eine Vielzahl von Gaststätten im Mülsengrund zum Verweilen ein.